Gabriele und Matthias Belikan
Systemische Beratung und Systemische Therapie

Systemische Einzel-, Paar-, Familienberatung und -Therapie,
Traumatherapie, Psychotherapie (HeilprG) in Limburg

Was sind die „Big five Saboteure“ kurz und knapp?

Die „Big Five Saboteure“ sind eine Reihe von Verhaltensmustern oder Denkweisen, die uns im Alltag und bei der Arbeit manchmal im Weg stehen können. Diese Saboteure sind keine festen Persönlichkeitsmerkmale, sondern eher Muster, die daran hindern, Fortschritte zu machen oder sich weiterzuentwickeln, und sind dem Betroffenen meist unbewusst. Gerade diese fehlende Bewusstheit darüber verleiht den Blockaden jedoch große Macht. Denn für unsere eigenen Denkmuster und Verhaltensgewohnheiten haben wir häufig einen blinden Fleck, der uns daran hindert, klar zu erkennen, was wirklich los ist. Daher ist es am sinnvollsten, diese Blockaden aus dem Dunklen des Unbewussten in das Licht des Bewusstseins zu holen, um sie zu erkennen, daran zu arbeiten und um uns weiterzuentwickeln. Diese Saboteure sind:

Die Erwartungshaltung, dass andere etwas für uns tun müssen, kann sehr blockierend sein. Wenn wir uns von anderen abhängig machen, um etwas zu erreichen, übertragen wir die Verantwortung und Kontrolle auf sie. Dabei klingt eine Erwartung oft sanft, mit einem enttäuschten oder resignierenden Unterton, aber das Aggressive daran wird oft nicht erkannt. Eine Erwartung übt deutlich mehr Druck aus als ein Wunsch, da man den anderen mit Schuldgefühlen dazu zu bewegen versucht, das zu tun, was man sich wünscht.

Durch Vorwürfe machen wir uns automatisch zum Opfer, indem wir einen vermeintlichen „Täter“ anklagen. Doch das „Täter-Opfer-Spiel“ st nur eine Betrachtungsweise, kein objektiver Tatbestand. Schnell kann auch der vermeintliche Täter sich selbst als Opfer sehen. Das „Positive“ am Vorwürfe-Machen ist, dass man sich moralisch im Recht fühlt und sich über dem bösen „Täter“ stehend sieht.

Selbstvorwürfe sind immer ein aggressiver Angriff auf die eigene Person. Oft stehen sie für unterdrückte Wut auf andere, die man sich nicht zu zeigen traut. Selbstvorwürfe werden meist in einem klagenden Ton geäußert, aber die aggressive Komponente darin wird nicht gleich erkannt. Selbstvorwürfe sind eine Art Selbstbestrafung und wirken deshalb meist blockierend für Veränderung.

Bestimmte Personen oder Situationen können dazu führen, dass wir uns plötzlich wie Kinder oder Jugendliche fühlen. Das passiert oft, wenn wir mit Eltern oder Vorgesetzten zu tun haben, die alte Autoritätskonflikte wiederbeleben. Dabei machen wir den anderen „groß“ und schrumpfen selbst „kräftemäßig“. Wir kriegen kaum mit, dass wir uns in diese Rolle begeben.

Dies ist eine der tragischsten und am schwersten zu entdeckenden Blockierungen. Kinder versuchen oft, das wahrgenommene, manchmal schwere Schicksal eines Elternteils auf sich zu nehmen, um diesem die Treue zu halten und ihm so ihre Liebe zu beweisen. Wenn der Elternteil Pech im Leben hatte, folgt man ihm aus Loyalität, auch wenn man längst erwachsen ist.