Wirkungsweise

im Umgang mit einem Menschen der ein Problem hat, sich in einer Konfliktsituation befindet oder in einer Krise steckt, nehmem Psychotherapeuten oder Berater mit tiefenpsychologisch fundierten, verhaltenstherapeutischen oder psychoanalytischen Ansätzen Betroffene mit ihren Gedanken, Emotionen und ihrem Verhalten in den Blick. Die Systemische Therapie mit ihrer etwas anderen Haltung nimmt neben all dem zusätzlich einen anderen Blickwinkel ein und betrachtet sowohl das Individuum als auch den Kontext (das System) in dem sich dieses Individuum aufhält. Im Behandlungs – oder Beratungskontext geht es weniger darum diesen Menschen zu verändern, sondern vielmehr darum nach alternativen Kommunikations- und Interaktionsmustern zwischen Menschen im System zu suchen. Aus systemischer Sicht wirkt alles mit allem zusammen. Jede Intervention an einer Stelle im System hat Auswirkungen auf andere Bereiche. Von besonderer Bedeutung ist dabei die Überlegung wo im System Energie dafür da und dementsprechend ein guter Ansatzpunkt dafür ist.
Musterunterbrechung
Die Systemische Sichtweise beinhaltet darüber hinaus weitere Aspekte. Wichtige Merkmale in Systemen sind sich wiederholende Interaktionsmuster. Hierzu gehört z. B. wenn etwas immer wieder vertragt wird, Entscheidungen nicht getroffen werden oder Konflikte nicht offen benannt werden. Ziel einer systemischen Beratung oder -Therapie ist es, dies wahrzunehmen, den (bisherigen) Nutzen zu erkennen, zu würdigen und diese Muster mit geeigneten Interventionen zu unterbrechen, bzw. zu verändern.
Sinnhaftigkeit
Die systemische Sichtweise beinhaltet darüber hinaus, dass jedes Verhalten, aus einer bestimmten Perspektive betrachtet, einen Sinn ergibt. Verhaltensweisen oder Symptome, die zunächst vielleicht sogar als bizarr oder unverständlich erscheinen, zeigen sich so betrachtet als durchaus sinnvolles Verhalten in einem besonderen Kontext. Das bedeutet auch die bisher scheinbar erfolglosen Lösungsversuche von Klienten oder Patienteninnen wertzuschätzen und das darin enthaltene Potenzial sichtbar werden zu lassen.
Ressourcenorientierung
Die systemische Grundhaltung nimmt weniger das Problem oder Defizite in den Fokus, als vielmehr die vorhandenen Potentiale, Ressourcen, Handlungsmöglichkeiten und – Optionen. Ziel ist es, das zu sehen und anzuerkennenen, was bereits gelingt, mehr von dem zu tun was gut funktioniert und dabei diesen Handlungsspielraum durch die Erweiterung von Handlungsmöglichkeiten zu vergrößern. So werden eingeschränkte und eingefahrene Denkmuster erweitert, Neues entsteht und etabliert sich – auch neurobiologisch und somit nachhaltig.
Autonomie
Organisationen und menschliche Systeme sind lebendig. Sie sind nicht direktiv zu steuern, wie vielfach angenommen wird. Nachvollziehbar wird dies wenn man sich vor Augen führt die Organisation/das System sei eine Maschine, die durch einen gewissen Input einen vorhersehbaren Output erzeugt. Bei einer Maschine kann vorhergesagt werden, was passiert, wenn man einen „Knopf drückt.“ Beim Menschen funktioniert dies nicht.